Viele Unternehmen stellen sich öffentlich grüner dar als sie sind. Warum das vor allem im Westen gilt — und wo es genau umgekehrt ist.

Wenn von nachhaltiger Unternehmensführung die Rede ist, steht häufiger der Vorwurf des Greenwashings im Raum. Gemeint ist: Manche Unternehmen handeln nicht so vorbildlich wie sie öffentlich tun. Die Analysten-Befragung zeigt: Das ist kein Massen-Phänomen, kommt aber vor, gerade in Europa und Nordamerika. In Japan zeigt sich dagegen besonders oft der umgedrehte Fall: Einige Unternehmen stellen ihr Licht unter den Scheffel, betreiben sogenanntes Greenblushing:

Nicht überall steckt drin, was draufsteht. Das gilt auch für die Nachhaltigkeits-Bemühungen von Unternehmen. Besonders in Nordamerika neigen Unternehmen nach Bewertung unserer Analysten dazu, ihre ESG-Bemühungen in einem übertrieben guten Licht darzustellen. Die US-Regierung dürfte allerdings auf eine standardisierte ESG-Regulierung drängen, die auch zu einer präziseren Berichterstattung führen sollte, insbesondere in Bezug auf Kohlenstoffemissionen. Vielleicht noch überraschender: Auch Unternehmen in Europa, also jener Region, die als fortschrittlichste in Bezug auf ESG gilt, machen nach Ansicht unserer Analysten oft etwas zu viel Werbung für ihre Aktivitäten.

Das könnte Sie auch interessieren

Der Podcast-Jahresrückblick 2024

Künstliche Intelligenz regulieren, die Energieabhängigkeit senken, Trump als …


Carsten Roemheld

Carsten Roemheld

Kapitalmarktstratege Fidelity International

Gas geben ohne Gas: Wie Deutschlands Industrie die Energiewende sch…

Das Herz der deutschen Wirtschaft schlägt in der Industrie. Aber wie schafft …


Carsten Roemheld

Carsten Roemheld

Kapitalmarktstratege Fidelity International

Kann Transformation und Wirtschaftswachstum gelingen?

Bestsellerautorin Maja Göpel fordert für den nötigen nachhaltigen Umbau unser…


Carsten Roemheld

Carsten Roemheld

Kapitalmarktstratege Fidelity International