Viele Unternehmen stellen sich öffentlich grüner dar als sie sind. Warum das vor allem im Westen gilt — und wo es genau umgekehrt ist.

Wenn von nachhaltiger Unternehmensführung die Rede ist, steht häufiger der Vorwurf des Greenwashings im Raum. Gemeint ist: Manche Unternehmen handeln nicht so vorbildlich wie sie öffentlich tun. Die Analysten-Befragung zeigt: Das ist kein Massen-Phänomen, kommt aber vor, gerade in Europa und Nordamerika. In Japan zeigt sich dagegen besonders oft der umgedrehte Fall: Einige Unternehmen stellen ihr Licht unter den Scheffel, betreiben sogenanntes Greenblushing:

Nicht überall steckt drin, was draufsteht. Das gilt auch für die Nachhaltigkeits-Bemühungen von Unternehmen. Besonders in Nordamerika neigen Unternehmen nach Bewertung unserer Analysten dazu, ihre ESG-Bemühungen in einem übertrieben guten Licht darzustellen. Die US-Regierung dürfte allerdings auf eine standardisierte ESG-Regulierung drängen, die auch zu einer präziseren Berichterstattung führen sollte, insbesondere in Bezug auf Kohlenstoffemissionen. Vielleicht noch überraschender: Auch Unternehmen in Europa, also jener Region, die als fortschrittlichste in Bezug auf ESG gilt, machen nach Ansicht unserer Analysten oft etwas zu viel Werbung für ihre Aktivitäten.

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