Nachhaltiges Engagement verbesserte, wo Unternehmen mit Investoren zusammenarbeiten. Wieso auch der Staat eine entscheidende Rolle spielt.

Regulierung und Investorenengagement sind die Top-Treiber für nachhaltiges Wirtschaften. Das Miteinander des Managements mit den Kapitalgebern ist sogar bedeutsamer als das Verhalten der Konsumenten. Trotzdem sind gemeinsame Anstrengungen bisher noch die Ausnahme.

Gemeinsam ist man stärker – auch wenn es darum geht, ESG-Strategien umzusetzen. So kommen die befragten Fidelity-Analysten zu dem Schluss, dass gemeinsame Anstrengungen von Investoren zu ESG-Themen effektiver sein können als das Engagement Einzelner. Wie effektiv genau, das kommt auf die Region an: In Europa wird kollaboratives Engagement als besonders effektiv angesehen, auch weil ESG hier bereits Teil des Mainstream-Investierens ist. In Nordamerika und Japan dagegen sehen Analysten kollektives Handeln nicht als effektiver an. Selbst hier gilt Kollaboration aber zumindest als gleichwertig mit Einzelengagements. Heißt auch: Es lohnt sich für Investoren, gute Beziehungen zu Managementteams zu pflegen, um ein Verständnis dafür zu entwickeln, welcher Ansatz am besten funktioniert.

Die Zusammenarbeit von Investoren gilt zwar als besonders effektiv, so sie aber noch eine Seltenheit. Gerade einmal 16 Prozent der Fidelity-Analysten geben an, dass Kollaboration in den von ihnen abgedeckten Sektoren üblich ist. Die Zunahme des ESG-orientierten Investierens könnte das ändern: Analysten und Manager spielen eine immer wichtigere Rolle, wenn es darum geht, Veränderungen im Unternehmen voranzutreiben. Sie müssen über Jahre hinweg zusammenarbeiten, um einen Wandel im Bereich ESG anzustoßen oder zu verstärken.

Das Engagement von Investoren ist beim Thema ESG ein besonders wichtiger Treiber für Veränderungen im Feld der Unternehmensführung, also dem G für Governance. Auch in den Bereichen Umwelt und Soziales spielen die Investoren eine wichtige Rolle, hier allerdings sind Regulierungsanforderungen noch entscheidender. Dabei sind Regulierung und Investoren-Engagement durchaus zunehmend miteinander verwoben. Erstens sind Investoren selbst per Regulierung angehalten, ESG-Themen ernst zu nehmen. Zweitens orientieren sie sich bei der Bewertung von Unternehmen nicht zuletzt auch daran, ob diese die gängigen Umweltvorschriften mindestens einhalten. In geringerem Maße gilt das auch für soziale Fragen.

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