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Risiken effektiv abschätzen mit Risikomaßen
Sie möchten sich noch intensiver mit dem Thema Risiken beschäftigen? Erfahren Sie alles rund um Risikomaße und wie man diese einfach und effektiv einsetzt.
Stärker als die anderen? Vergleichen mit der Upside und Downside Capture Ratio
Finanzanalysten greifen auf verschiedene Kennziffern zurück, um Fonds zu bewerten. In einer Serie stellen wir die wichtigsten Risikomaße vor. Mit der Upside und Downside Capture Ratio können Anleger erfassen, ob sich ein Fonds stärker oder schwächer entwickelt als seine Benchmark.
Hohe Renditen sprechen grundsätzlich für ein attraktives Investment. Doch stecken dahinter tatsächlich lohnende Kapitalanlagen? Hätten die bisherigen Ergebnisse aufgrund des Marktes nicht sogar besser sein können? Sieht ein Investment womöglich nur deshalb besonders vielversprechend aus, weil sich der breite Markt so gut entwickelt hat? Anleger sollten den Erfolg eines Fonds stets ins richtige Verhältnis setzen, indem sie die Performance mit der allgemeinen Kursentwicklung vergleichen. Das gelingt ganz einfach mit einer Doppelkennziffer: der Upside und Downside Capture Ratio. Die beiden Werte vergleichen ein Fondsergebnis mit der Entwicklung seiner Benchmark während unterschiedlicher Marktphasen. So ist auf einen Blick klar: Ist eine hohe Rendite wirklich hoch? Und wie gut konnte ein Fonds negativen Marktentwicklungen trotzen?
Die Capture Ratio ist ein einfaches und wertvolles Instrument, um die vergangene Performance eines Investments und seine potenzielle Rolle im Portfolio zu bewerten. Die Stärke beider Kennziffern liegt in ihrer Schlichtheit. Anleger können auf einen Blick erkennen, ob ein Fonds Aufwärtstrends am Markt gut nutzt und wie zuverlässig sein Abwärtsschutz funktioniert. Die Upside Capture Ratio vergleicht dabei das Fondsergebnis während eines Bullenmarktes, die Downside Capture Ratio während eines Bärenmarktes.
Ins richtige Verhältnis setzen
Beide Kennziffern erhält man über die Division der monatlichen Rendite eines Fonds durch die Benchmark-Rendite, und zwar jeweils während einer positiven und einer negativen Marktphase. Als Benchmark dienen in der Regel gängige Indizes.
Bullen- oder Bärenmarkt?
Bei der Upside Capture Ratio zählen nun ausschließlich die Monate, in denen die Benchmark eine positive Rendite erzielt hat. Für die Kennziffer dividiert man die monatliche Fondsrendite während eines solchen Aufwärtstrends durch die monatliche Benchmark-Rendite in der gleichen Periode. Im Gegensatz dazu kommt es bei der Downside Capture Ratio ausschließlich auf jene Monate an, in denen der Markt negativ verlaufen ist. Für das Risikomaß teilt man demnach die monatliche Fondsrendite während eines Bärenmarktes durch die monatliche Benchmark-Rendite in derselben Zeit.
Was bedeuten die Zahlen?
Entwickelt sich ein Fonds genauso gut wie die Benchmark, ergibt sich sowohl für Aufwärts- als auch für Abwärtsphasen des Marktes eine Capture Ratio von 1 oder 100 Prozent. Der Fonds hat in diesem Fall in Aufwärtsphasen genauso gut abgeschnitten wie der Gesamtmarkt, und wurde in Abwärtsphasen genauso hart gezeichnet. Liegt das Upside-Maß bei 120 Prozent, hat der Fonds die Rendite der Benchmark um 20 Prozent übertroffen. Bei einer Upside Capture Ratio von 80 Prozent konnte der Fonds dagegen nicht mit der Benchmark mithalten, sondern erwirtschaftete durchschnittlich 20 Prozent weniger Rendite.
Die Interpretation der Downside Capture Ratio ist etwas weniger offensichtlich, aber ebenso leicht verständlich. Nur ist ein Risikomaß von 80 Prozent in diesem Fall positiv. Denn dann hat der Fonds nur 80 Prozent der negativen Entwicklung der Märkte mitgenommen und besser abgeschnitten als die Benchmark. Bei einer Downside Capture Ratio von 120 Prozent hat die Marktphase den Fonds dagegen deutlich stärker getroffen.
Keine zu hohen Erwartungen
Je besser der Fonds im Vergleich zur Benchmark abschneidet, desto besser war seine bisherige Leistung. Doch sollten Investoren sich bewusst machen, dass sich verschiedene Anlagestile und -strategien unter verschiedenen Marktbedingungen unterschiedlich entwickeln – und dass die Ergebnisse der Vergangenheit kein Garant für die Zukunft sind. Unterscheidet sich der Anlagestil des Fondsmanagers also drastisch von der Benchmark, werden seine Capture Ratios stets auffällig sein, was aber nicht viel über die Güte des Produkts aussagt. Sinnvoll ist dazu der Kennzahlenvergleich zwischen ähnlichen Produkten. Die Risikomaße sollten also nicht für sich allein stehen.
Die Capture Ratios bilden eine griffige und sinnvolle erste Orientierungshilfe. Mit ihnen erhalten Anleger einen Eindruck, wie ihr Produkt bisher auf bestimmte Marktzyklen reagiert hat. Setzten sie diese Information dann noch mit der absoluten Performance ins Verhältnis und vergleichen diese mit Produkten ähnlicher Art, können sie mit einem guten Gefühl in eine neue Marktphase starten.
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