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15. Villa Mumm Konferenz
Nachbericht 15. Villa Mumm Konferenz von Fidelity International
Am 9. September fand bereits zum 15. Mal die Villa Mumm Konferenz von Fidelity International statt. Die digitale bAV- und Investment-Konferenz für Unternehmensentscheider ist über die Jahre zu einem festen Bestandteil des Veranstaltungskalenders geworden. Auch diesmal waren wieder hochinteressante Vorträge zur Volkswirtschaft, zur Kapitalanlage und zu konkreten Praxisberichten aus der bAV dabei.
Ein Appell
Wie jedes Jahr eröffnete Ferdinand-Alexander Leisten, Deutschlandchef von Fidelity International, die Konferenz und appellierte an die Politik und an alle die, die in Zukunft Verantwortung für unser Land tragen. Dabei waren ihm drei Aspekte besonders wichtig:
- Aktien- und fondsbasierte Vorsorge sollte das Mittel der Wahl sein und in Zukunft mehr steuerlich begünstigt werden
- BürgerInnen sollten Instrumente an die Hand bekommen, die einen genauen Blick auf die finanzielle Situation erlauben, in der sie sich beim Eintritt in die Rente befinden
- „Financial Education“ also die finanzielle Bildung, insbesondere auch bei der jungen Generation muss eine deutlich größere Rolle spielen, es fehlen in der Bevölkerung Kenntnisse zu den Themen Finanzen und (vor allem auch) Altersvorsorge
Wie immer übernahm Christof Quiring, Head of Workplace Investing, die Moderation und führte durch den Tag. Auch die Chatfragen der Teilnehmer wurden von ihm direkt an die Sprecher weitergereicht.
Die „goldenen 20er“
Wie präsentiert sich aktuell und in der Zukunft die deutsche Wirtschaft? Was ist im Zuge der Pandemie-Eindämmung und gradueller Lockerungen zu erwarten? Und wie zeigt sich die internationale ökonomische Situation? Zu diesen Fragen nahm Prof. Jens Südekum, Professor für Internationale Volkswirtschaftslehre an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf und Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi), Stellung.
Wie geht es nach der Krise weiter? Südekum hatte dazu zwei Hypothesen mitgebracht: 1. die optimistische These des Anbrechens der „goldenen 20er Jahre“ oder 2. die pessimistische These des „ökonomischen Long Covid“. Seiner Meinung nach wird beides in einer bestimmten Form einhergehen, aber im Großen und Ganzen ist er davon übrzeugt, dass eher die „goldenen 20er“ anbrechen werden. Diese Einschätzung begründete er mit einer genauen Analyse der aktuellen Daten und Fakten. Dabei stehen beim BIP, bei Investitionen aber auch beim Arbeitsmarkt die Zeichen auf Erholung und es sind keine Zeichen der Überhitzung zu erkennen. Auch bei der Inflation ist Südekum - entgegen der aktuellen Meinung in den Nachrichten — entspannt, so lange man eine etwas längere Perspektive einnimmt.
Gute Prognosen also. An Leistens Forderungen an die Politik möchte er sich gerne anschließen: „Enteignet“ werden ja schließlich nur die Sparer, die auf die vermeintlich sicheren, defensiven Sparanlagen setzen. Damit wird man aber insbesondere bei der Altersvorsorge nicht weit kommen und so appellierte auch er an die Verbreitung des aktien- und fondsbasierten Sparens. Zugewinne durch Aktieninvestments müssen für alle das Ziel sein.
Nachhaltigkeit ist ein Muss — auch in der bAV
Richard Edgar, Editor in Chief, besprach die aktuellen Themen zum Thema Nachhaltigkeit in Investments — zwar aus der Innensicht von Fidelity International, aber doch auch als Journalist, der er ist.
In den Zeitungen finden sich nach wie vor skeptische und negative Headlines, die den positiven Effekt von ESG-Fonds anzweifeln. Und warum müssen Unternehmen überhaupt dafür sorgen, dass sie die Welt retten? Sie haben doch im Wesentlichen die Aufgabe Rendite zu erwirtschaften und ökonomisch effizient zu sein.
Um es auf den Punkt zu bringen: Nachhaltigkeit in den Investments geht nicht zu Lasten einer gewinnbringenden Rendite. Aber vor allem: wir alle haben die Bilder der letzten Flut im Kopf und alle anderen schrecklichen Auswirkungen des Klimawandels. Das sollte reichen, um uns mit Nachhaltigkeit zu beschäftigen — auch beim Investieren.
Und genau das tun mittlerweile auch die Unternehmen: eine Analystenumfrage von Fidelity zeigt auf, dass noch 2017 nur 13% der Unternehmen sich mit ESG Investing beschäftigten, während 2020 der Wert bereits auf über 40% gestiegen ist. Zudem: In einer aktuellen Sales Force Analyse ist deutlich zu erkennen, dass Kunden-Meetings zum Thema „Nachhaltiges Investieren“ kontinuierlich ansteigen.
Und dass es sich lohnt, zeigt Edgar anhand eines Beispiels von YTO — einer großen Logistikfirma in Asien. Fidelity-Recherchen ergaben, dass YTO deutlich weiter in Bezug auf Nachhaltigkeit als Unternehmen ist, als sie es selbst bisher kommuniziert haben. Solche Firmen können natürlich nur als Investments gefunden werden, wenn man die Analyse diesbezüglich ausbaut und ein großes dezidiertes ESG Team wie Fidelity International hat.
ESG hat sich vom „nice-to-have“ zum „must-have“ entwickelt und wird in Zukunft nicht mehr wegzudenken sein.
Status des pan-europäischen Pensions-Vehikel
Pan-europäische Pensions-Vehikel werden schon lange besprochen, doch zumeist werden sie wie ein seltenes Tier nicht wirklich wahrgenommen. Sind sie also eher Mythos oder Realität? Ken Gulick, Commercial Director Pan European Pensions, gibt eine klare Antwort darauf: ja, es gibt sie — tatsächlich. Aktuell existieren etwa 85 aktive Pläne, die meisten davon aus UK, Irland und den Niederlanden. Doch die Anzahl wächst kontinuierlich an.
Eine Barriere für die Umsetzung ist die hohe Komplexität. Zumeist liegen zudem die Vorteile auf dem übergeordneten regionalen Level, so dass sich die Vorteile für die einzelnen Länder nicht sofort erkennen lassen. Dennoch können Synergien gehoben werden und eine Harmonisierung der lokalen Pläne ist möglich. Betrachtet man die jüngste Entwicklung, so kann man mittel- und langfristig von einem starken Wachstum in diesem Bereich ausgehen. Gulick erklärte die Struktur der pan-europäischen Pläne und führte auf, dass zwar die Gründe für die Einführung eines pan-europäischen Plans von Land zu Land verschieden sind, aber zumeist folgende anzutreffen sind:
- Effektivität von Oversight & Risk Management
- Niedrigere Administrationskosten für MitarbeiterInnen
- Besseres Angebot für die MitarbeiterInnen
- Vereinfachtes Vendor- und Plan Management
- Konsistenz über die Länder hinweg
- Einfachere Portabilität der Pläne für MitarbeiterInnen in andere Länder
Fidelity International bietet einen Full Service Plan an, inklusive effizienter Mitarbeiterkommunikation, solider Governance-Struktur, digitaler Administration sowie marktführender Investmentlösungen.
Finanzielle Ausbildung ist essenziell wichtig
Der Frage „Wie begeistert man junge Menschen für Finanzen und Altersvorsorge?“ stellten sich Lorenzo Wienecke und Juri Galkin, Gründer des Zukunftstags und Vorstand der Initiative für wirtschaftliche Jugendbildung, noch in ihrer eigenen Schulzeit. Ein Tweet brachte sie auf die Idee, Experten in die Schulen zu bringen, um den jungen Menschen eine Idee zu geben, wie Börse, Altersvorsorge & Co funktionieren. Der Zukunftstag ist zu einem Riesenerfolg gewachsen und die beiden Unternehmer können sich kaum vor Anfragen retten.
80% aller Schüler mangelt es an wirtschaftlichen Lerninhalten. 83% fühlen sich unsicher beim Abschluss einer Altersvorsorge und dass bei einer viel zu geringen Aktienquote. Ein Zustand, den die beiden ehemaligen Schülersprecher nicht akzeptieren konnten und gründeten den Zukunftstag. Jeder Schüler, der teilnimmt, durchläuft einen Crashkurs mit vier Modulen und lernt etwas über Steuern, Krankenkasse, Finanzen/Altersvorsorge, Miete/Immobilien.
Bei der Altersvorsorge werden dabei fünf Themen in den Vordergrund gerückt:
- Das Problem mit der gesetzlichen Rente
- Zeit zählt
- Chancen von Aktien und Fonds
- Vorurtele auflösen
- Spekulation vs. Investition
Mittlerweile gibt es den Zukunftstag in allen Bundesländern — eine absolute Erfolgsgeschichte. Abschließend folgte ein klarer Appell der beiden Sprecher an die Politik, an die Unternehmen und auch an die Produktanbieter — wir alle sind in der Verantwortung.
Ein Rentencockpit für einen guten Überblick
Eine digitale Ruhestandsplanung kann endlich einen Durchblick bei der Rente geben — mit dem Rentencockpit. Das sagt Prof. Andreas Hackethal, Professor für Finanzen am House of Finance, Goethe-Universität Frankfurt am Main, und hat sich dem Problem der Rententransparenz gewidmet. 1.000 LeserInnen der Zeitschrift Brigitte testen aktuell an dem von ihm entwickelten digitalen Tool, das zum großen Teil öffentlich finanziert und non-profit und damit neutral ist.
Hackethal erläuterte, inwieweit das Rentencockpit weiter geht als das Tool der Zentralstelle für digitale Rentenübersicht (ZfDR). Deutlich mehr Funktionalitäten helfen einen besseren Durchblick zu bekommen. Eine direkte Schnittstelle zur Rentenversicherung Bund gibt es aktuell leider noch nicht, aber die Renteninformation kann der Nutzer direkt ins System hochladen. Genauso wie eine Vielzahl anderer Vorsorgelösungen. Auch das Teilen des Rentencockpits mit einem weiteren User — zum Beispiel dem Lebenspartner — ist möglich, so dass man ein umfassendes Bild des gesamten Haushalts erhalten kann. Zudem können sogar Immobilieninformationen eingegeben werden.
Ziel ist es den Überblick für die Rente dramatisch zu vereinfachen, nämlich auf eine Zahl: das monatliche Renteneinkommen bei Renteneintritt.
Die Geschichte der Villa Mumm Konferenz geht weiter
Wieder einmal hat die Villa Mumm Konferenz auch in diesem Jahr bewiesen, ausschließlich relevanten Content den TeilnehmerInnen bereitzustellen. Spannende Vorträge mit tiefen Einblicken in die Investmentthemen sowie betriebliche Altersvorsorge.
Auch in 2022 wird Fidelity International wieder Gastgeber bei der 16. Villa Mumm Konferenz sein. Wir freuen uns auf Sie und auf Ihre Rückfragen oder Anregungen. Kontaktieren Sie uns gerne unter www.fidelity.de/bav.
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