Nach einer Verschnaufpause treten Risikoanlagen zurück ins Rampenlicht. Als Aktenregion glänzen weiterhin die Vereinigten Staaten und Japan. Obwohl die US-Wirtschaft am schnellsten wächst, könnten andere Regionen bald aufholen.
In Kürze:
- Risikoanlagen gewinnen wieder an Attraktivität, da sich kurzfristige Bedenken aufgelöst haben. Bevorzugte Anlageregionen bleiben die USA und Japan.
- Aktien und Anleihen bleiben korreliert, was vor allem das Risiko in Multi-Asset-Portfolios erhöht.
- Credit bietet in einigen Bereichen attraktive Carry-Möglichkeiten, jedoch verringern enge Zinsrisikoaufschläge den Raum für Fehlentscheidungen. Eine sorgfältige Titelauswahl ist unerlässlich.
- Die Übergewichtung des US-Dollars wurde abgebaut, da Abwärtsrisiken zunehmen. Nichtdestotrotz behält der Dollar unter den richtigen Umständen seine nützlichen Absicherungseigenschaften.
Kurzfristige Risikofaktoren hatten der Bullenrally an den Aktienmärkten zuletzt einen Dämpfer verpasst. Diese Faktoren scheinen nun wieder zu schwinden. Besonders robust sind die Fundamentaldaten in den USA – doch auch in Europa, dem Vereinigten Königreich und China stabilisiert sich die Lage oder zeigt sogar Anzeichen moderater Verbesserung.
Trotz zäher US-Inflation erscheint eine Rückkehr zu einer restriktiven Geldpolitik unwahrscheinlich. Der Zinssenkungszyklus ist verzögert, wird in Europa aber voraussichtlich in den nächsten Monaten starten. Die Fiskalpolitik bleibt weitgehend unterstützend, insbesondere in den USA. Obwohl Raum für negative Überraschungen bleibt, könnten die stabilen Fundamentaldaten und technischen Analysen auf ein mögliches Goldlöckchen-Szenario hindeuten. Dabei handelt es sich um ein Umfeld mit stabilem Wachstum und moderater Inflation, das den Weg für Zinssenkungen ebnet und einen guten Rahmen für Risikoanlagen, von z.B. Aktien- oder Hedgefondsanlagen, darstellt.
Wir beobachten die geopolitischen Entwicklungen genau, da sie die Marktstimmung erheblich beeinflussen können. Dazu gehören die strategische Rivalität zwischen China und den USA, der Krieg in der Ukraine sowie der Konflikt im Nahen Osten. Die Wahrscheinlichkeit, dass Letzterer auf Nachbarländer übergreift, scheint zumindest aktuell eher gering zu sein. Darüber hinaus behalten wir die Inflationsentwicklung im Auge, da die Zentralbanken derzeit auf Sicht fahren und ihre Entscheidungen stark von der Datenlage anhängig machen.
Grafik 1: Einschätzung Asset Allokation im Zeitablauf