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Marktbericht Juni: Rückkehr des Goldlöckchen-Szenarios

Fidelity

Fidelity - Research team

Nach einer Verschnaufpause treten Risikoanlagen zurück ins Rampenlicht. Als Aktenregion glänzen weiterhin die Vereinigten Staaten und Japan. Obwohl die US-Wirtschaft am schnellsten wächst, könnten andere Regionen bald aufholen.

In Kürze: 

  • Risikoanlagen gewinnen wieder an Attraktivität, da sich kurzfristige Bedenken aufgelöst haben. Bevorzugte Anlageregionen bleiben die USA und Japan. 
  • Aktien und Anleihen bleiben korreliert, was vor allem das Risiko in Multi-Asset-Portfolios erhöht.  
  • Credit bietet in einigen Bereichen attraktive Carry-Möglichkeiten, jedoch verringern enge Zinsrisikoaufschläge den Raum für Fehlentscheidungen. Eine sorgfältige Titelauswahl ist unerlässlich. 
  • Die Übergewichtung des US-Dollars wurde abgebaut, da Abwärtsrisiken zunehmen. Nichtdestotrotz behält der Dollar unter den richtigen Umständen seine nützlichen Absicherungseigenschaften. 

Kurzfristige Risikofaktoren hatten der Bullenrally an den Aktienmärkten zuletzt einen Dämpfer verpasst. Diese Faktoren scheinen nun wieder zu schwinden. Besonders robust sind die Fundamentaldaten in den USA – doch auch in Europa, dem Vereinigten Königreich und China stabilisiert sich die Lage oder zeigt sogar Anzeichen moderater Verbesserung. 

Trotz zäher US-Inflation erscheint eine Rückkehr zu einer restriktiven Geldpolitik unwahrscheinlich. Der Zinssenkungszyklus ist verzögert, wird in Europa aber voraussichtlich in den nächsten Monaten starten. Die Fiskalpolitik bleibt weitgehend unterstützend, insbesondere in den USA. Obwohl Raum für negative Überraschungen bleibt, könnten die stabilen Fundamentaldaten und technischen Analysen auf ein mögliches Goldlöckchen-Szenario hindeuten. Dabei handelt es sich um ein Umfeld mit stabilem Wachstum und moderater Inflation, das den Weg für Zinssenkungen ebnet und einen guten Rahmen für Risikoanlagen, von z.B. Aktien- oder Hedgefondsanlagen,  darstellt. 

Wir beobachten die geopolitischen Entwicklungen genau, da sie die Marktstimmung erheblich beeinflussen können. Dazu gehören die strategische Rivalität zwischen China und den USA, der Krieg in der Ukraine sowie der Konflikt im Nahen Osten. Die Wahrscheinlichkeit, dass Letzterer auf Nachbarländer übergreift, scheint zumindest aktuell eher gering zu sein. Darüber hinaus behalten wir die Inflationsentwicklung im Auge, da die Zentralbanken derzeit auf Sicht fahren und ihre Entscheidungen stark von der Datenlage anhängig machen. 

Grafik 1: Einschätzung Asset Allokation im Zeitablauf

Starker Konjunkturzyklus, aber kurzfristige Risiken

Quelle: Fidelity International, Stand: Mai 2024. Die Ansichten spiegeln einen typischen Zeithorizont von 12-18 Monaten wider und bieten einen breiten Ausgangspunkt für Entscheidungen zur Vermögensallokation. Sie spiegeln jedoch nicht die aktuellen Positionen für Anlagestrategien wider, die entsprechend den spezifischen Zielen und Parametern umgesetzt werden.

Aktien

Der globale Wirtschaftszyklus ist robust, was die Wahrscheinlichkeit einer sanften konjunkturellen Landung erhöht. In Kombination mit soliden Fundamentaldaten, ermutigenden technischen Indikatoren und der Aussicht auf Zinssenkungen gehen wir wieder vermehrt Aktienrisiken ein. Im Bereich Wachstum sind die USA nach wie vor Spitzenreiter, doch es mehren sich Anzeichen, dass andere Regionen demnächst aufholen könnten. Während die Bewertungen am US-Aktienmarkt langsam zur Vorsicht mahnen, gibt es woanders noch immer viel Aufwärtspotenzial zu einem attraktiven Preis.

Nach wie vor bevorzugen wir US-Titel, doch auch Japan bleibt übergewichtet. Zuletzt überzeugte die Region mit Gewinnrevisionen und positiven wirtschaftlichen Überraschungen. Attraktive Bewertungen sprechen derzeit für den britischen Aktienmarkt, doch die Investorennachfrage nach Titeln aus dem Vereinigten Königreich ist gering und es sind sogar Kapitalabflüsse zu beobachten. Wie in Europa (ohne Großbritannien) zeigen sich in der Region aber Anzeichen einer vorsichtigen wirtschaftlichen Verbesserung. Angesichts der großen Herausforderungen vor denen Europa steht, bleiben wir in der Anlageregionen neutral positioniert. Im Asien-Pazifik-Raum und einigen Schwellenländern mit schwächerem Wachstum und Fundamentaldaten haben wir gezielt Positionen abgebaut, um Finanzierungsquellen für unser Übergewicht in den USA und in Japan zu schaffen.

Grafik 2: Aktien nach Regionen

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Anleihen

Aktien und Anleihen bleiben weiterhin korreliert. Als Absicherungen gegen Aktienrisiken büßen Bonds somit an Attraktivität ein. Das Credit-Segment bietet in einigen Bereichen gute Carry-Möglichkeiten, doch die engen Zinsrisikoaufschläge lassen wenig Spielraum für Fehlentscheidungen. Eine sorgfältige Titelselektion ist wichtiger denn je. 

Insgesamt halten wir im Credit-Segment an unserer neutralen Positionierung fest. Wir bevorzugen Hochzinsanleihen gegenüber Investment-Grade-Titeln, die wir im Portfolio untergewichten. Wir glauben, dass das aktuelle Wachstumsumfeld vor allem High-Yield-Titeln zugutekommt, da sich Kreditrisiken insbesondere bei Kurzläufern angesichts der stabilen Fundamentaldaten vorerst in Grenzen halten. 

Grafik 3: Anleihen

Credits

Staatsanleihen

Angesichts der zähen US-Inflation und des robusten Wirtschaftswachstums in den Vereinigten Staaten bleiben wir bei Staatsanleihen untergewichtet. Dass die EZB die Leitzinsen vor der Fed senkt, dürfte sich bald zum Marktkonsens entwickeln. Deshalb bevorzugen wir Bundesanleihen (Bunds) gegenüber US-Titeln. Optimistisch sind wir nur in Bezug auf inflationsgebundene US-Staatsanleihen (TIPS) eingestellt. Bei britischen Staatsanleihen (Gilts) halten wir an unserer neutralen Positionierung fest. Nachdem die Bank of Japan den Abschied von ihrer lockeren Geldpolitik initiiert hat, warten wir noch auf einen geeigneten Zeitpunkt, um in japanische Staatsanleihen einzusteigen. 

Grafik 4: Staatsanleihen

Staatsanleihen

Währungen 

Wir haben die Übergewichtung des US-Dollars abgebaut. Das Aufwärtspotenzial ist begrenzt, während Abwärtsrisiken zugenommen haben. Der Euro bleibt im Portfolio untergewichtet, da die EZB deutliche Signale in Richtung Zinswende aussendet. Unsere neutrale Haltung gegenüber dem britischen Pfund und dem Yen bleibt bestehen, bei Schwellenländerwährungen wechseln wir jedoch ins Übergewicht. Denn die verfügbaren Carry-Renditen bei ausgewählten Exposures im Währungskorb erscheinen noch immer attraktiv.

Grafik 5: Währungen

Währungen

Quelle: Fidelity International; Stand: Mai 2024. Die obigen Einschätzungen beziehen sich auf einen typischen Zeithorizont von 12-18 Monaten und bieten eine breite Ausgangsbasis für Entscheidungen zur Vermögensallokation. Sie spiegeln jedoch nicht die aktuellen Positionen einzelner Anlagestrategien wider, die entsprechend spezifischen Zielen und Parametern umgesetzt werden.

Fazit

Kurzfristige Risiken, die im vergangenen Monat zur Vorsicht mahnten, haben sich reduziert. Wir gehen wieder mehr ins Risiko. Das gilt nicht nur für Aktien, sondern auch für Hochzinsanleihen mit kürzerer Laufzeit. Aufgrund enger Zinsrisikoaufschläge und der andauernden Aktien-Anleihe-Korrelation ist jedoch Selektivität der Schlüssel. Da das Handeln der Zentralbanken sich stark an aktuellen Wirtschaftsdaten orientiert und die Marktstimmung entscheidend beeinflussen kann, behalten wir die Inflationsentwicklungen – insbesondere in den USA – genau im Blick. 

Das ist eine Werbemitteilung. Diese darf ohne vorherige Erlaubnis weder reproduziert noch veröffentlicht werden. Fidelity, Fidelity International, das Fidelity International Logo und das „F-Symbol“ sind Markenzeichen von FIL Limited und werden mit deren Zustimmung verwendet. FIL steht für FIL Limited (FIL) und ihre jeweiligen Tochtergesellschaften. Herausgeber: FIL Fondsbank GmbH, Kastanienhöhe 1, 61476 Kronberg im Taunus, Juni 2024. PIA233