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Das Umfeld für Risikoanlagen bleibt auch zum Jahresende günstig. US-Aktien sind weiterhin erste Wahl, im Mid-Cap-Segment entstehen neue Chancen. Die kommende Trump-Präsidentschaft beeinflusst schon vor Amtsantritt die Kapitalanlage.
In Kürze
- Das Aktiensegment bleibt übergewichtet.
- Der US-Aktienmarkt bietet aktuell die größten Chancen. Im Hinblick auf die attraktive Bewertungslage und Rückenwind durch Trump-Politik sehen wir enorme Chancen bei Mid-Cap-Titeln.
- Solide Fundamentaldaten ermöglichen attraktive risikoberenigte Renditen im Anleihesegment. Hier priorisieren wir globale Hochzinsanleihen mit kurzer Laufzeit.
- Da die Inflationslage in den USA unterschätzt wird, bevorzugen wir derzeit inflationsgebundene gegenüber nominalen US-Staatsanleihen.
Der Konjunkturzyklus hat die Spätphase erreicht. Das schafft in der Regel ein positives Umfeld für Risikoanlagen. Gleichzeitig müssen wir uns aufgrund politischer Unsicherheiten und teilweise hartnäckiger Inflation auf Schwankungen an den Märkten einstellen. Global entwickeln sich die Teuerungsraten unterschiedlich. Während sich der Abwärtstrend im Euroraum sowie Großbritannien fortsetzt, schränkt die zähe US-Inflation den Handlungsspielraum der US-Notenbank ein. Das erschwert auch weitere Zinssenkungen.
Nach Donald Trumps Wahlsieg sind die Erwartungen eines beschleunigten US-Wirtschaftswachstums gestiegen. In seiner zweiten Amtszeit als US-Präsident dürften expansive Fiskalpolitik, Steuersenkungen, Deregulierung und Einfuhrzölle in den Fokus rücken. Wir gehen davon aus, dass die USA in eine Phase der Reflation eintritt, also einer wirtschafltichen Belebung bei ansteigender Inflation. Die gesunkene Korrelation von Aktien und Anleihen könnte dadurch in eine positive Richtung drehen. Das Risiko einer Rezession in den USA sinkt nicht zuletzt aufgrund des kontuinierlichen US-Wirtschaftswachstum von drei Prozent in den vergangenen beiden Quartalen und der weiterhin lockeren Geldpolitik der Federal Reserve.
Derweil liefert das weltweite Wachstum ein durchwachsenes Bild. Allerdings signalisiert der Fidelity Frühindikator bereits Anzeichen eines möglichen neuen Aufschwungs. Während Europa mit trägen wirtschaftlichen Aktivitäten, politischer Unsicherheit, Haushaltssorgen und strukturellen Problemen kämpft, überwiegt mit Blick auf China der Optimismus. Die Staatsführung hat begonnen, Finanzmärkte mit Konjunkturanreizen positiv zu überraschen – speziell auf Ebene der Geldpolitik. Wir gehen davon aus, dass weitere fiskalpolitische Stimuli folgen und beobachten die Lage aufmerksam.
Die geopolitischen Risiken bleiben hoch, haben sich aber teilweise verschoben. Die Chance auf Friedensverhandlungen zwischen Russland und der Ukraine ist gestiegen. Derweil rückt die Bedrohung durch Handelskonflikte stärker in den Fokus, die unter einer Präsidentschaft Trumps eine zentrale Rolle spielen dürfte. Wir bleiben wachsam.
Aktien
Dank koordinierter Zinssenkungen der US-Notenbank, umfangreicher Maßnahmen zur Unterstützung der Konjunktur in China und einer voraussichtlich wirtschaftsbelebenden Politik in den USA haben sich die Wachstumsrisiken merklich verringert. Dies schafft ein günstiges Klima für Risikoanlagen, insbesondere Aktien, die von saisonalen Faktoren und Unternehmensrückkäufen bis zum Jahresende zusätzlich profitieren dürften. Darum setzen wir weiterhin auf eine Überwichtung im Aktiensegment.
Besonders attraktiv sind die Aussichten für US-amerikanische Unternehmen mit mittlerer Marktkapitalisierung. Sie stehen im Zentrum der von Trumps Politik angestoßenen Reflationsmaßnahmen, die ihnen einen Wachstumsschub bescheren könnten. Mid-Caps sind zudem stark mit dem US-Binnenwachstum verknüpft und zeigen Resilienz gegenüber möglichen Auswirkungen globaler Handelskonflikte. Die Bewertungslücke zwischen dem S&P 500 Index und dem S&P Midcap 400 Index hat sich zudem zuletzt weiter vergrößert: Der Bewertungsabschlag der Mid-Caps im Vergleich zu Large-Caps markiert historische Höchststande.
Grafik 1: Ausblick für Aktien
Im Euroraum bleiben wir skeptisch, denn die Lage dort ist geprägt von unterdurchschnittlichem Wachstum und erhöhten politischen Risiken. Zusätzlich erschwert ein ungünstiges steuerliches Umfeld, inklusive drohender höherer Kapitalertragsteuern, die Lage für Unternehmen. Innerhalb Europas bevorzugen wir den Süden gegenüber den Kernländern.
Auch die Aussichten für Großbritannien sind trübe. Grund dafür sind unter anderem haushaltspolitische Entscheidungen, die höhere Steuern bedeuten könnten, sowie Abwärtskorrekturen bei den Unternehmensgewinnen.
Im Vormonat haben wir unsere Erwartungen für die Schwellenländer angehoben, nun sind wir wieder neutral positioniert. Mögliche Folgen einer neuen US-Handelspolitik mit höheren Einfuhrzöllen haben unsereren Optismismus gedämpft. Es gibt aber einige Schwellenländer, die wir nach wie vor attraktiv finden, da sie von Zöllen weniger betroffen sein dürften. Dazu zählen Indien und Indonesien sowie der Euro-Peripheriestaat Griechenland.
Unternehmensanleihen
Wie in den Vormonaten positionieren wir uns im Segment der Unternehmensanleihen neutral und setzen auf selektives Engagement zum fairen Preis. Aufgrund günstiger wirtschaftlicher Fundamentaldaten bevorzugen wir risikoreichere Emissionen, auch wenn die Bewertungen über das gesamte Bonitätsspektrum hinweg hoch sind. Enge Zinsrisikoaufschläge erschweren direktes Credit-Risiko, obwohl die Gesamtrenditen attraktiv erscheinen.
Grafik 2: Ausblick für Unternehmensanleihen („Credit“)
Da die Zinsrisikoaufschlägen bei Investment-Grade-Titeln besonders eng sind, setzen wir lieber auf andere Segmente, die besseres Risiko-Rendite-Verhältnis versprechen. Dazu gehören vor allem globale Hochzinsanleihen mit kurzer Laufzeit. Sowohl das robuste Fundamentalumfeld als auch sinkende Zinsen liefern Rückenwind. In Bezug auf Schwellenländeranleihen haben wir unsere Einschätzung auf neutral herabgestuft. Die schwer absehbaren Folgen möglicher US-Handelszölle grenzen das Potenzial der Anlageklasse ein.
Staatsanleihen
Die Bewertungen von Staatsanleihen werden zunehmend attraktiver, aber wir bleiben vorerst neutral positioniert. Wir beobachten, wie sich Trumps Politik auf Wachstum und Inflation in den USA auswirken. Wir haben US-amerikanische Staatsanleihen diesen Monat auf neutral aufgestuft, ziehen dabei die inflationsgebundenen Titel (TIPS) den Nominalanleihen vor. Aufwärtsrisiken für die Inflation bestehen durch einen möglichen Ölpreisschock, die US-Zoll- und Einwanderungspolitik sowie eine wahrscheinlich auch strukturell höhere Inflation nach der Coronakrise. Vor diesem Hintergrund halten wir die Inflationsentwicklung für unterschätzt. Durationsrisiken gehen wir bevorzugt außerhalb der Vereinigten Staaten und lieber in Europa ein.
Grafik 3: Ausblick für Staatsanleihen
Bei Staatsanleihen aus dem Euroraum spricht vieles für ein Portfolioübergewicht. Die Konjunktur schwächelt, die Inflation liegt unter dem Zielwert der Europäischen Zentralbank. Am Markt könnte das Tempo der Zinssenkungen unterschätzt werden. Attraktiv erscheinen auch Staatsanleihen aus Neuseeland, da sich die Zentralbank erst am Anfang ihres Zinssenkungszyklus befindet. Andersrum verhält es sich in Japan. Dort dürfte sich die Geldpolitik normalisieren und Zinserhöhungen bevorstehen, die die Erwartungen am Markt übertreffen. Darum lassen wir japanische Staatsanleihen untergewichtet. Unsere neutrale Einschätzung in Bezug auf Großbritannien ist unverändert neutral. Trotz attraktiver Bewertungslage beschränken Wachstum und eine Tendenz zu strafferer Geldpolitik der Bank of England das Renditepotenzial.
Währungen
Ein außergewöhnliches US-Wachstum und höhere Inflation liefern weiterhin Gründe, an der US-Dollar-Präferenz festzuhalten, wenn auch etwas differenzierter als zuvor. Unsere Haltung gegenüber dem Euro haben wir auf neutral aufgestuft. Die Fundamentaldaten deuten zwar noch immer auf Gegenwind hin, doch die Risiken sind am Markt bereits überwiegend eingepreist. Auch im Hinblick auf den Yen ist unsere Einschätzung neutral. Japans Währung ist sehr attraktiv bewertet, die Bank of Japan dürfte an ihrer restriktiven Geldpolitik festhalten. Bei Schwellenländerwährungen sehen wir selektive Chancen, zum Beispiel beim brasilianischen Real sowie der türkischen Lira. Zudem gibt es in einigen Währungsräumen attraktive Zinsen. Aufgrund ungünstiger Wachstumsaussichten und überzogener Long-Positionierungen von Marktteilnehmern stehen wir dem britischen Pfund derzeit mit Skepsis gegenüber.
Barmittel bleiben im Portfolio untergewichtet.
Grafik 4: Ausblick für Währungen
Fazit
Saisonale Effekte gegen Jahresende und die Spätzyklusphase schaffen ein weiterhin günstiges Umfeld für Risikoanlagen. Aktien und globale Hochzinsanleihen zählen zu unseren bevorzugten Anlageklassen. Der Anlagefokus liegt noch immer auf den USA, vor allem Mid-Cap-Titel könnten sich als frühe Profiteure der Trump-Präsidentschaft erweisen. Die genaue Ausgestaltung seiner Politik, insbesondere in Bezug auf den Welthandel, beobachten wir aufmerksam, da sie über alle Anlageklassen und -regionen hinweg große Auswirkungen haben dürfte.
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