Die Volatilität des Bitcoins hat in den letzten 12 Monaten nachgelassen – sie erinnerte eher an das Schwankungsprofil von Aktien als an frühere Achterbahnfahrten. Doch Investoren sollten die Kapital- und Technologierisiken im Blick behalten.

Digitale Vermögenswerte besitzen besondere Eigenschaften, die sie als Anlageklasse qualifizieren: Diese Erkenntnis setzt sich immer mehr durch. Doch die Anlageklasse ist erst im Entstehen begriffen – darum sollten Investoren die mit Kryptowährungen verbundenen Kapital- und technologischen Risiken verstehen.

1. Kapitalrisiko – Volatilität des Bitcoins ist jüngst zurückgegangen

Bitcoin und andere Kryptowährungen bergen ähnliche Risiken wie herkömmliche Finanzanlagen. Dazu gehören das Potenzial eines dauerhaften Kapitalverlusts und die Volatilität. In seiner Anfangszeit wies der Bitcoin eine annualisierte Volatilität von mehr als 200 % auf. In den letzten Jahren ist die annualisierte Volatilität auf 40-70 % gesunken. Dennoch gilt: Betrachtet man die letzten 5 Jahre, so war der Bitcoin drei- bis viermal volatiler als traditionelle Anlagen. Zudem verzeichnete er größere Drawdowns, also Kursrückgänge.

1-Jahres-Volatilität von Bitcoin im Vergleich zu traditionellen Anlageklassen über die letzten 5 Jahre

Quelle: Fidelity International, Bloomberg, Mai 2019 - Mai 2024

Maximaler 5-Jahres- Kursrückgang von Bitcoin im Vergleich zu traditionellen Asset-Klassen

Auf der Habenseite stehen die beträchtlichen Renditen. Der Bitcoin hat in den letzten fünf Jahren höhere risikobereinigte Renditen als traditionelle Anlagen erzielt. Besonders interessant ist ein Blick auf das Sortino Ratio, das die zusätzliche Rendite in Relation zum Abwärtsrisikos zeigt. Investoren erhalten damit einen Eindruck davon, welches Abwärtsrisiko sie im Verhältnis zur potenziellen Rendite in Kauf nehmen.

Risikobereinigte 5-Jahres-Renditen von Bitcoin im Vergleich zu traditionellen Anlageklassen

Quelle: Fidelity International, Bloomberg, Mai 2024

Wertentwicklungen in der Vergangenheit sind keine Garantie für zukünftige Erträge. 

Die Analyse zeigt auch, dass die Volatilität des Bitcoins abgenommen hat. Sie ähnelt inzwischen derjenigen einiger vielbeachteter Aktien aus der Gruppe der „Magnificent Seven“. Betrachtet man beispielsweise die realisierten historischen 360-Tage-Volatilitätszahlen aller S&P 500-Titel, so liegt die Volatilität des Bitcoins innerhalb dieser Spanne. 48 Unternehmen aus diesem Index waren sogar volatiler als der Bitcoin.

2. Technologisches Risiko – die Bedeutung der institutionellen Infrastruktur

Krypto-Diebstähle tauchen immer wieder in den Schlagzeilen auf, doch sie sind rückläufig: Die Summe der von Kryptowährungsplattformen gestohlenen Gelder im Jahr 2023 sank binnen Jahresfrist um 54 %. Dennoch besteht weiterhin ein Sicherheitsrisiko, denn immerhin wurden Vermögenswerte im Wert von mehr als 1,7 Mrd. USD gestohlen.¹ Daher bleibt eine Frage für Investoren zentral: Wir können sie ihre Kryptowährungen sicher verwahren lassen? Grundsätzlich stehen ihnen dafür drei Wege offen.

• Selbstverwahrung: Dabei haben die Nutzer die vollständige Kontrolle über ihre privaten Schlüssel und digitalen Vermögenswerte. Werden diese Schlüssel jedoch nicht gesichert oder kompromittiert, können die Vermögenswerte unwiederbringlich verloren sein.
• Semi-Custody durch Dritte: Dabei teilen die Nutzer ihre privaten Schlüssel mit der Verwahrstelle. Damit Transaktionen durchgeführt werden können, müssen sowohl die Verwahrstelle als auch der Nutzer die Transaktion genehmigen.
• Vollständige Verwahrung durch Dritte: Diese Option bietet typischerweise verbesserte Sicherheitsmaßnahmen, kann aber einen eingeschränkten Zugang und Kontrolle über die Vermögenswerte bedeuten.

Die Investition in Krypto-ETPs/ETFs läuft auf die vollständige Verwahrung durch einen Drittanbieter hinaus. Investoren müssen also nicht selbst ein „Krypto-Wallet“ einrichten, sondern investieren ähnlich wie bei einem Aktien-ETF. Die jüngste Einführung von Bitcoin-Spot-ETFs in den USA haben die Zugangsmöglichkeiten zu der Anlageklasse nochmals erweitert. Wichtig ist dabei, dass die Anbieter über eine starke Erfolgsbilanz auf dem Kryptowährungsmarkt und in der Vermögensverwaltung verfügen. Dieses Fachwissen stellt sicher, dass sie die Komplexität des Marktes kennen und sich darin zurechtfinden. Zugleich können sie damit angemessene Sicherheitsvorkehrungen bieten und die gesetzlichen Vorschriften einhalten.

Fazit

In den 15 Jahren seines Bestehens hat der Bitcoin ein stabiles Wachstum und Anzeichen der Reifung gezeigt. Hinzu kommen die regulatorische Entwicklung und der verbesserte Marktzugang. Neue Kapitalzuflüsse werden sich angesichts des gewachsenen Gesamtmarktes wahrscheinlich weniger stark auswirken. Die Volatilität des Bitcoins könnte also weiter abnehmen – und damit auch das Risiko, dass die Kryptowährung ihren Wert vollständig verliert. Das mit der Infrastruktur und Sicherheitsbedenken zusammenhängende Technologierisiko bleibt ebenfalls eine wichtige Überlegung. Indem sie diese Risiken bewerten und fundierte Entscheidungen bei der Auswahl von Anlagen und Verwahrungslösungen treffen, können sich Investoren mit größerem Vertrauen auf dem Bitcoin-Markt bewegen.

¹ Chainalysis Krypto-Kriminalitätsbericht 2024.

Wichtige Informationen

Wertentwicklungen in der Vergangenheit sind keine Garantie für zukünftige Erträge. Der Wert der Anteile kann schwanken und wird nicht garantiert. Fremdwährungsanlagen sind Wechselkursschwankungen unterworfen. Investitionen sollten auf der Basis des aktuellen Verkaufsprospekts und des Basisinformationsblatts getätigt werden. Diese Dokumente sowie der aktuelle Jahres- und Halbjahresbericht sind kostenlos erhältlich über fidelity.de/fondsuebersicht, fidelityinternational.com oder können kostenlos bei der FIL Investment Services GmbH, Postfach 20 02 37, 60606 Frankfurt am Main oder über fidelity.de angefordert werden. Fidelity, Fidelity International, das Logo Fidelity International und das Symbol F sind eingetragene Warenzeichen von FIL Limited.

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Stand, soweit nicht anders angegeben: Februar 2024. MK16223