Sie sind noch kein Fidelity Kunde?
Eröffnen Sie zunächst ein FondsdepotPlus. Danach können Sie aus unseren Fonds und ETFs Ihre Favoriten wählen.
Sie sind bereits Fidelity Kunde?
Melden Sie sich in Ihrem Depot an, um Fondsanteile zu ordern oder Ihren Sparplan anzulegen oder anzupassen.
In der neuen Serie "Megatrends des 21. Jahrhunderts" rückt Fidelity fundamentale Veränderungen in den Fokus, die sich langfristig auf Investment-Entscheidungen auswirken. Folge 1: Wie digitale Bildung unsere Zukunft prägt — und welche Chancen sich daraus ergeben.
Hätten Sie's gewusst?
Wer sind die globalen Trendsetter in Sachen Bildung? Testen Sie Ihr Wissen!
Masterplan digitale Bildung
Während in Deutschland die Pandemie schonungslos offenlegte, wie unterentwickelt die digitale Infrastruktur an den Schulen ist, hat Singapur inzwischen den 4. ICT-Masterplan für die Digitalisierung seiner Bildungslandschaft abgeschlossen. Der erste stammte von 1997.
Und der Stadtstaat belässt es nicht bei Plänen, sondern handelt mit Nachdruck: Singapur investiert etwa 20 Prozent seiner gesamten Staatsausgaben in sein Bildungssystem, so viel wie kaum ein anderes Land. Das entspricht in einem Land mit insgesamt niedriger Staatsquote zwar nur rund 3 Prozent des dortigen BIP, was wiederum im internationalen Vergleich eher durchschnittlich ist (siehe Grafik 1). Andererseits läuft in Singapur vieles besser: So sitzen beispielsweise in Deutschlands Grundschulen oft 25 oder mehr Kinder in einer Klasse. In Singapur sind es gerade einmal 15. Und während viele deutsche Gymnasien bis heute keine ordentliche Internet-Anbindung haben, gehört das WLAN an Schulen in Singapur bereits seit dem ersten ICT-Masterplan zur Grundausstattung.
So viel Geld geben Länder für Bildung aus
Anteil Bildungsausgaben am BIP in Prozent
Digitale Lehre: Was Singapur vormacht
Die Reform des Bildungssystems in Singapur ist keine rein technologische Transformation. Technologie ist vielmehr ein Instrument für eine sich ständig entwickelnde Pädagogik. Wesentlicher Baustein der Strategie des asiatischen Stadtstaats: So hat das Bildungsministerium seine Schulen von einem stark an inhaltlicher Lehre orientierten, also überwiegend auf Wissensvermittlung ausgerichteten Unterricht umgestellt zugunsten interaktiver Ansätze. Singapurs Schüler lernen inzwischen vor allem das Lernen selbst, also, wie sie sich organisieren und eigenständig Wissen aneignen. Dazu hat das Bildungsministerium auch die Ausbildung der Lehrkräfte reformiert. Ein eigenes ICT-Mentorenprogramm unterstützt Lehrerinnen und Lehrer heute dabei, sich laufend fortzubilden und über besonders gelungene Praxisbeispiele auszutauschen. Auch die Schulleitungen sind über Onlinekurse in das Programm eingebunden.
Damit all das funktionieren kann, hat der Staat in den vergangenen Jahren eine moderne digitale Schul-Infrastruktur geschaffen: mit leistungsfähigem Internet, neuer Hard- und Software, flexiblen und innovativen „eduLabs“ und ausgewählen „FutureSchools“. Sie erprobten immer wieder neue Lernkonzepte, die beispielsweise den „Cyber Wellness Principles“ folgen: einem respektvollen Umgang im Netz.
" Singapurs Bildungssystem gilt nach all diesen Investitionen heute als eines der erfolgreichsten der ganzen Welt. Und es ist für den Stadtstaat, der keine Rohstoffe besitzt und wenig andere Ressourcen als die klugen Köpfe, eine Art Lebensversicherung: Durch Bildung soll das Land weiter prosperieren. Diese Vision dürfte auch viele Industriestaaten umtreiben. Denn auch dort, wo bis heute die Fertigung in Fabrikhallen dominiert, gelten Bildung und Innovationsfähigkeit sozusagen als das neue Öl."
Bildung in der EU: Wie ein Aktionsplan helfen soll
Singapurs Bildungssystem gilt nach all diesen Investitionen heute als eines der erfolgreichsten der ganzen Welt. Und es ist für den Stadtstaat, der keine Rohstoffe besitzt und wenig andere Ressourcen als die klugen Köpfe, eine Art Lebensversicherung: Durch Bildung soll das Land weiter prosperieren und der Wohlstand gesichert werden.
Diese Vision dürfte auch viele Industriestaaten umtreiben. Denn auch dort, wo bis heute die Fertigung in Fabrikhallen dominiert, gelten Bildung und Innovationsfähigkeit sozusagen als das neue Öl. Und so hat etwa die Europäische Union im vergangenen Jahr einen „Aktionsplan digitale Bildung“ für die Jahre 2021 bis 2027 gestartet. Das Ziel: Den in der Corona-Krise angeschobenen digitalen Wandel in der Bildung nutzen und Schulen damit über die Pandemie hinaus fit machen fürs digitale Zeitalter. Die zentralen Punkte erinnern an das, was Singapur seit den 1990er Jahren vormacht: Infrastruktur, Konnektivität und digitale Ausstattung fördern, Lehrkräfte mit digitalen Kompetenzen ausstatten, hochwertige Lerninhalte, Tools und Plattformen entwickeln.
Bildung rückt somit als Schlüsselressource des 21. Jahrhunderts weltweit in den Fokus, die jährlichen Ausgaben für entsprechende Investitionen steigen seit mehreren Jahren an (siehe Grafik 2). Viele Beobachter erwarten, dass sich diese Entwicklung bald beschleunigt, denn nicht nur in Europa erfährt der teils erbärmliche Zustand der Bildungsinfrastruktur durch die Pandemie noch mehr Aufmerksamkeit — und sie digitalisiert sich vielerorts zwangsweise in deutlich höherem Tempo.
Dabei hilft auch ein weltweiter Staaten-Wettbewerb. Das Forum Bildung Digitalisierung, eine Initiative verschiedener großer deutscher Forschungsinstitute, skizzierte kurz vor Ausbruch der Pandemie Ende 2019 in einem Bericht über Reformstrategien mehrerer Vorreiter-Länder, wie unterschiedlich schnell die Staaten bei dem Thema vorwärtskommen — je nach Höhe von Investitionen in Netze, Hard- und Software sowie Trainings.
Bildungsausgaben steigen
Staatliche und private Bildungsausgaben weltweit in Billionen US-Dollar pro Jahr, 2009-2019
Quelle: Education Finance Watch 2021, Weltbank, https://documents1.worldbank.org/curated/en/226481614027788096/pdf/Education-Finance-Watch-2021.pdf
EdTechs im Fokus: Welche Anbieter profitieren
Von steigenden Investitionen profitieren somit digitale Bildungsanbieter, E-Learning-Plattformen und andere sogenannte EdTechs. Aber auch klassische Telekommunikationsunternehmen, Netzwerk-Ausrüster und Hardware-Produzenten sind als Teil der Wertschöpfungskette für Investoren interessant, die langfristig von dem Megatrend profitieren wollen. Den Ton im Markt geben derzeit vor allem Asiaten und US-Amerikaner an. An der Spitze stehen einmal mehr die großen Tech-Firmen: So hat beispielsweise Microsofts Online-Collaboration-Software Teams binnen weniger Wochen Millionen virtuelle Klassenzimmer erobert. Aber auch kleinere, teils hoch spezialisierte Anbieter regionaler Education-Plattformen und -Software kommen zum Zuge, schon weil Schul- und Beschaffungssysteme weltweit unterschiedlich funktionieren. Für Investmentexperten, die Märkte und Anbieter im Detail analysieren und attraktive Anlageziele identifizieren können, bietet der Bildungssektor damit weltweit große Zukunftschancen.
Auf Bildung entfallen heute geschätzte sechs Prozent der weltweiten Wirtschaftsleistung. Der Markt wird im Zuge der Digitalisierung stark wachsen: Während Regierungen, Unternehmen und Privathaushalte im Jahr 2020 weltweit rund fünf Billionen Euro für Bildung ausgaben, werden es im Jahr 2025 mehr als sieben Billionen sein, schätzt das auf Bildung spezialisierte Analyse-Unternehmen Holon IQ.
Deutlich stärker als der gesamte Markt dürften die Ausgaben für digitale Bildung steigen: von 227 Milliarden US-Dollar auf 404 Milliarden US-Dollar. Auch hier sehen die Analysten einmal mehr die Corona-Krise als Katalysator. Profitieren dürften zum Beispiel Anbieter von Augmented- und Virtual-Reality sowie Künstlicher Intelligenz, die in der Erwachsenenbildung bereits etabliert sind und künftig auch Klassenzimmer erobern dürften (siehe Grafik 3).
Investitionen in digitale Technologien
Ausgaben für ausgewählte Technologien in den Jahren 2018 und 2025 (geschätzt) im Vergleich, Angaben in US-Dollar
Quelle: Holon IQ, 2021
Fazit: Der Megatrend Bildung nimmt Fahrt auf
Aus Sicht von Anlegern ist bereits klar auszumachen, wohin die Bildungsreise geht: Das weltweit in EdTechs investierte Venture Capital hat sich laut Holon IQ in den fünf Jahren seit 2018 verdoppelt und damit den Boden für viele der heutigen Börsengänge aus der Edu-Branche bereitet:
Während im Jahr 2015 an den Börsen weltweit kaum ein Dutzend Bildungsanbieter mit einem Börsenwert jenseits einer Milliarde US-Dollar zu finden waren, sind es mittlerweile rund 40. Im Jahr 2025 dürften es den Experten zufolge rund 100 sein. Der Megatrend Bildung nimmt Fahrt auf, die Digitalisierung bekommt durch Corona einen ungeahnten Schub. Staatliche und private Investitionen in technische Infrastruktur, Hardware sowie Lern-Plattformen und -Software dürften in den kommenden Jahren stark steigen. Für Investoren ergeben sich daraus langfristige Anlagechancen.
Das könnte Sie auch interessieren
Wichtige Informationen
Bei diesem Dokument handelt es sich um eine Marketing-Information. Im Text genannte Unternehmen dienen nur der Illustration und sind nicht als Kaufs- oder Verkaufsempfehlung zu verstehen. Wertentwicklungen in der Vergangenheit sind keine Garantie für zukünftige Erträge. Der Wert der Anteile kann schwanken und wird nicht garantiert. Fremdwährungsanlagen sind Wechselkursschwankungen unterworfen. Fidelity veröffentlicht ausschließlich produktbezogene Informationen und erteilt keine Anlageempfehlungen. Alle geäußerten Meinungen sind, falls keine anderen Quellen genannt werden, die von Fidelity International. Eine Anlageentscheidung sollte in jedem Fall auf Grundlage der wesentlichen Anlegerinformationen und des veröffentlichten Verkaufsprospektes, des letzten Geschäftsberichtes und - sofern nachfolgend veröffentlicht - des jüngsten Halbjahresberichtes getroffen werden. Diese Unterlagen sind die allein verbindliche Grundlage des Kaufes. Professionelle Anleger und Vertriebspartner erhalten diese Unterlagen in Deutschland kostenlos über FIL Investment Services GmbH, Postfach 20 02 37, 60606 Frankfurt am Main oder über www.fidelity.de. Privatanleger können die zuvor genannten Unterlagen kostenlos bei der jeweiligen Fondsgesellschaft oder bei der FIL Fondsbank GmbH, Postfach 11 06 63, 60041 Frankfurt am Main, oder über www.fidelity.de anfordern. Anleger im Bereich Betriebliche Vorsorge können die genannten Unterlagen bei FIL Finance Services GmbH, Postfach 200237, 60606 Frankfurt/Main oder über www.fidelity.de anfordern. Fidelity, Fidelity International, das Fidelity International Logo und das F-Symbol sind Markenzeichen von FIL Limited. Sollten Sie in Zukunft keine weiteren Marketingunterlagen von uns erhalten wollen, bitten wir Sie um Ihre schriftliche Mitteilung an den Herausgeber dieser Unterlage.
Herausgeber in Deutschland für professionelle Anleger und Vertriebspartner: FIL Investment Services GmbH, Kastanienhöhe 1, 61476 Kronberg im Taunus; für institutionelle Anleger: FIL (Luxembourg) S.A., 2a, rue Albert Borschette BP 2174 L- 1021 Luxembourg. Zweigniederlassung Deutschland: FIL (Luxembourg) S.A. - Germany Branch, Kastanienhöhe 1, 61476 Kronberg im Taunus; für den Bereich Betriebliche Vorsorge: FIL Finance Services GmbH. Kastanienhöhe 1, 61476 Kronberg im Taunus; für Privatkunden: FIL Fondsbank GmbH, Kastanienhöhe 1, 61476 Kronberg im Taunus. Stand, soweit nicht anders angegeben: Juli 2021.
MK12805