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Analystenumfrage 2025: Autoindustrie - traditionelle Marken bleiben im Rennen

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Fidelity - Research team

Auch wenn Marktakteure wie Tesla und BYD als Gewinner der Zukunft gelten, sollten Investoren traditionelle Automobilbauer und etablierte Marken keineswegs zu früh abschreiben.

Für traditionelle Autohersteller scheint die Lage ernst: Weltweit boomt die Elektromobilität, Unternehmen müssen ihre Produktions- und Lieferketten nach und nach vom Verbrennungsmotor auf Elektrofahrzeuge umstellen. Und genau diese Umstellung lief in frühen Phasen bei den arrivierten Anbietern zu langsam, sodass Konkurrenten wie Tesla und BYD, die von Anfang an alle Ressourcen in Elektroautos investieren konnten, davonzogen. Mittlerweile liefern sie nicht mehr nur Fahrzeuge, sondern auch speziell für E-Autos entwickelte Software.

Auch E-Auto-Hersteller stoßen auf Hürden

Aber auch die reinen Elektroauto-Hersteller stehen vor Herausforderungen: Die Markteinführung verlief in den letzten Jahren langsamer als erwartet. Viele Verbraucherinnen und Verbraucher haben nach wie vor Bedenken wegen der Reichweite. Auch der Aufbau der notwendigen Ladeinfrastruktur gestaltet sich als schwierig. Hinzu kommt: E-Autos sind noch immer teurer als Verbrenner, weil die Kosten für Batterien weiterhin hoch sind. Die Folge: In den USA liegt die Akzeptanzrate nur bei etwa zehn Prozent, in Europa immerhin bei 20 Prozent. Entsprechend überschaubar sind und bleiben vorerst die Marktanteile der neuen Anbieter. Der chinesische Marktführer BYD will beispielsweise dieses Jahr ein Werk in Ungarn eröffnen. Die Produktionskapazität soll dort bei 200.000 Autos pro Jahr liegen – und in den kommenden Jahren auf bis zu eine Million steigen. Zum Vergleich: 2024 wurden in Europa insgesamt rund 13 Millionen Autos verkauft.

Chinesische Hersteller, die sich zunehmend auf westliche Märkte konzentrieren, stoßen noch auf weitere Hürden. Ein Problem: Ihr Newcomer-Status erweist sich oft als Nachteil. Verbraucherinnen und Verbraucher befürchten, keine Ersatzteile zu bekommen und lange auf Service warten zu müssen. Auch fremd klingende, unbekannte Namen und ein damit verbundener schlechter Ruf machen es den Unternehmen schwer. 

Für die traditionellen Automobilbauer ist die Situation also weniger dramatisch, als es auf den ersten Blick scheint. So sind beispielsweise die Diskussionen rund um die jüngsten Sparmaßnahmen bei Volkswagen wahrscheinlich übertrieben. VW ist nicht das einzige Unternehmen in der Branche, das seine Kosten reduzieren musste, um mit den chinesischen Herstellern Schritt halten zu können. Und die etablierten Automobilhersteller haben damit begonnen, ihre Geschäftsmodelle neu auszurichten und sich stärker auf Softwareentwicklung, Batteriefertigung, elektronische Architektur sowie vertikale Integration in der Lieferkette zu konzentrieren. Es ist zwar wahrscheinlich, dass einige Unternehmen diese Transformation nicht schaffen werden. Ein vollständiger Zusammenbruch, den manche prognostizieren, ist jedoch eher nicht zu erwarten. 

Die Wettbewerbsdynamik zwischen den etablierten Automarken und den neuen E-Automobilherstellern dürfte in diesem Jahr ihren Höhepunkt erreichen. Die Marktteilnehmerinnen und -teilnehmer sind derzeit gegenüber den traditionellen Herstellern noch skeptisch – viele der Unternehmen werden mit Abschlägen von bis zu 40 bis 50 Prozent auf langfristige Bewertungskennzahlen gehandelt. Doch womöglich überschätzen diese Investorinnen und Investoren den Wettbewerbsvorteil der neuen Anbieter und unterschätzen die Marktmacht traditioneller Konkurrenten. Volkswagen und seine Sparmaßnahmen werden wahrscheinlich weiterhin im Fokus der Aufmerksamkeit stehen. Sollte das Unternehmen mit diesen Maßnahmen erfolgreich sein, könnte VW sogar zum Vorbild für kleinere Hersteller werden. 

Fazit: Eine geteilte Zukunft

Fest steht: Die Automobilindustrie wird sich auch 2025 deutlich verändern. Dabei dürften die neuen, reinen E-Automobilhersteller die lang etablierten Akteure aber kaum weiter verdrängen, sondern eher ihr eigenes Marktsegment unter sich aufteilen. 

Die alteingesessenen Unternehmen werden am Aktienmarkt derzeit mit langfristigen Wachstumschancen nahe Null bewertet – doch damit überschätzen Investorinnen und Investoren aus unserer Sicht den Wettbewerbsvorteil der neuen Produzenten. Es wird einige Zeit dauern, bis sich der Markt angepasst hat, doch Marktbeobachterinnen und -beobachter sollten die etablierten Automobilbauer keinesfalls vorschnell abschreiben. Ihre großen Marken haben auch in Zukunft Potenzial, das derzeit unterschätzt wird.

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Stand, soweit nicht anders angegeben: Januar 2025. MK16807