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Pensionsplan für Führungskräfte bei der ABB: Lebenszyklusfonds statt Garantie
11. März 2025
Der Industriekonzern ABB hat seinen Pensionsplan zur Umwandlung erfolgsabhängiger Tantiemen für Führungskräfte renoviert. Eine moderne Beitragszusage ersetzt das alte Garantiemodell.
Die Ausgangslage:
Der Industriekonzern ABB bietet seinen Führungskräften in Deutschland seit 1993 die Möglichkeit, erfolgsabhängige Tantiemen im Wege der Entgeltumwandlung, also als Deferred Compensation, in einen Pensionsplan einzuzahlen. 20 Jahre lang garantierte die deutsche ABB AG eine jährliche prozentuale Rendite auf die eingezahlten Beiträge in Form einer Leistungszusage.
Doch die Direktzusagen, die in den 1990er Jahren noch einen marktüblichen Zins versprachen, entpuppten sich im Zeitverlauf als zu starr und schwer kalkulierbar.
Im Jahr 2023 stand ABB daher vor der strategischen Herausforderung, ein De-Risking der Pensionszusagen zu erreichen, zugleich aber einen attraktiven Pensionsplan für die Führungskräfte zu erhalten. Die Unternehmensführung beschloss, die alten Defined-Benefit-Zusagen zum Jahresende für Neueintritte und neue Beiträge zu schließen und ab 1. 1. 2024 einen neuen Quasi-Defined-Contribution-Plan aufzulegen, um die Bilanz von Pensionspflichten zu entlasten und das nicht mehr zeitgemäße Garantiemodell durch eine moderne kapitalmarktorientierte Beitragszusage zu ersetzen.
Die Herausforderungen:
Das aus Unternehmenssicht herausfordernde Garantiezinsniveau stellte sich aus Perspektive der Führungskräfte angesichts des allgemeinen Zinsniveaus in den vergangenen Jahren als durchaus komfortabel dar. Um das De-Risking bei den Pensionsplänen zu erreichen ohne als Arbeitgeber einen attraktiven Vorsorgebaustein für Leistungsträger einzubüßen, musste ABB eine Lösung finden, die einerseits möglichst geringe negative Auswirkungen auf die internationale Bilanzierung nach US-GAAP hätte, zugleich aber attraktiv für die Beschäftigten bliebe.
Um die neue Beitragszusage von Beginn an als hochwertige Alternative zur alten Leistungszusage zu positionieren, war es aus Sicht der ABB entscheidend, marktorientierte Renditen anzubieten und zugleich eine moderne und bequeme Abwicklung zu ermöglichen.
Schließlich wollte man den Übergang von der alten auf die neue Lösung möglichst schnell und ohne Bruch erreichen, um einen reibungslosen und aus Sicht der Beschäftigten lückenlosen Übergang zum neuen Pensionsplan zu gewährleisten.
Die Lösung:
Am 29.2.2024 wurde der neue FondsPensionsplan der ABB über ein völlig neues Online-Portal für alle Führungskräfte freigeschaltet. Die alte Defined-Benefit-Zusage wurde Ende 2023 für Neueintritte und neue Beiträge geschlossen. Alle neuen Tantiemen laufen also ausschließlich in den neuen Quasi-Defined-Contribution-Plan.
In dem neuen Portal können die Beschäftigten rund um die Uhr ihr eigenes Versorgungskonto aufrufen und sich diverse Informationen anzeigen lassen, vom Versorgungskapital über die Renditeentwicklungen bis zu den Investitionszielen. Sie haben zudem die Möglichkeit, sich Kontoauszüge zu erstellen und können Simulationsberechnungen anstellen.
Als Renditequelle bei der Kapitalanlage dient ein Life-Cycle-orientiertes Anlagekonzept, umgesetzt mit den Fidelity Target Funds. Jeder Beschäftigte erhält nun je nach Laufzeit seines individuellen Pensionsplans und damit je nach seiner zeitabhängigen Risikotragfähigkeit seine eigene Mischung bei der Kapitalanlage: In frühen Jahren steht der Kapitalaufbau über Aktien im Mittelpunkt, dann verschiebt sich das Anlageziel im Lauf des Lebenszyklus in Richtung Kapitalerhalt über Anleihen. Ganz am Laufzeitende schichtet der Fonds dann in Cash um.
Mit dem Umbau auf das neue Angebot entschied sich der Arbeitgeber zudem, erstmals zur Entgeltumwandlung einen eigenen Matching-Beitrag zuzuzahlen: ABB erhöht damit die Umwandlung von Tantiemen.
Zur Absicherung des Modells gegen Insolvenz entschied sich ABB für eine klassische zweiseitige Treuhand-Struktur eines CTA. In diesem Fall wählte man dazu nicht das konzerneigene CTA, sondern das Gruppen-CTA von Fidelity, um eine Komplettlösung und aus einer Hand zu schaffen. Dabei fungiert Fidelity einerseits als Vermögenstreuhänder für die ABB, legt sämtliche Beiträge zugunsten der Beschäftigen an und zahlt auch die Leistungen aus. Andererseits ist der Vermögensverwalter auch als Sicherungstreuhand für die Arbeitnehmer aktiv, vertritt diese somit im Insolvenzfall. Zusatznutzen des CTA-Modells für den Arbeitgeber: In der Bilanz lassen sich dank der Risikoauslagerung die Assets und Liabilities aus dem Pensionsplan saldieren. Die daraus resultierende Bilanzverkürzung hat positive Effekte auf Eigenkapitalkennzahlen.
Das Ergebnis:
- Von der Entscheidung – zu der auch Verhandlungen mit dem Konzernsprecherausschuss gehörten - bis zum produktiven Start auf das neue System verging weniger als ein Jahr. In den ersten drei Monaten ging es vor allem um die Konzeption und die Verfahrensgestaltung. Hier wurden auch die nötigen Treuhandverträge, die Kapitalanlagerichtlinien und alle Dokumente über die Versorgungszusage als solche erstellt. Im zweiten Projektblock, der sich über vier Monate erstreckte, ging es vor allem um IT-Schnittstellen, Zugriffsrechte und Tests. Der dritte große Baustein galt der Mitarbeiterkommunikation. Das neue Online-Portal wurde programmiert und mit allen wichtigen Dokumenten und Informationen gefüllt.
- Als Erfolgsfaktor erwies sich das extrem enge Teamwork zwischen HR & Pension, Rechtsabteilung, Accounting & Steuern sowie IT. In den Hochzeiten des Projektes gab es wöchentliche Jours-fixe-Termine innerhalb des Projekts und zudem regelmäßigen Austausch mit allen internen Stakeholdern sowie mit den Wirtschaftsprüfern, um eine bilanzsichere Lösung zu darzustellen.
- Der neue Plan erreicht vom Start weg eine Teilnahmequote von rund 60 Prozent, was etwa auf demselben Niveau liegt wie zuletzt im alten System. Mit dem Systemwechsel hat das Interesse also nicht nachgelassen. Erfolgskritisch dafür dürfte neben dem attraktiven Matching vor allem die breite Kommunikationsarbeit im Vorfeld gewesen sein. Während der Umstellung wurde dazu intensiv und transparent mit den Führungskräften kommuniziert. Zudem wurde der Teilnehmerkreis auch noch auf vier weitere Gesellschaften erweitert, sodass künftig mehr Führungskräfte denn je die Möglichkeit haben werden, von dem Pensionsplan zu profitieren.
Hintergrund: Das Unternehmen
Der schweizer Industriekonzern ABB entstand im Jahr 1988 durch Fusion des schwedischen Elektrotechnikunternehmens Asea mit dem schweizer Maschinenbauer Brown, Boveri & Cie. Das Unternehmen ist weltweit an 177 Produktionsstandorten präsent, beschäftigt rund 105.000 Mitarbeitende und erzielte zuletzt einen Jahresumsatz von 32 Milliarden US-Dollar. ABB ist in vier Geschäftsfeldern aktiv: Elektrifizierung, Antriebstechnik, Prozessautomation und Robotik & Fertigungsautomation.
Deutschland zählt zu den wichtigsten Standorten des Konzerns. ABB beschäftigt hier an 35 Standorten 8600 Menschen, die 2023 einen Jahresumsatz von 3,24 Milliarden Euro erwirtschafteten. Hauptsitz der deutschen ABB AG ist Mannheim.
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Stand: März 2025
MK16884